Stoma

Stoma

In unserer HomeCare-Abteilung versorgen wir viele Menschen im Bereich Stoma, die aus unterschiedlichsten medizinischen Gründen eine Stomaanlage bekommen haben.
Für die Notwendigkeit eines Stomas kommen sehr viele Erkrankungen in Frage, z.B.
Tumore im Darmbereich, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Fehlbildungen im Kindesalter, Darmverschluss oder Verletzungen nach Unfällen sind nur einige Ursachen, die zu einer Stomaversorgung führen können.

Doch was bedeutet Stoma überhaupt?

Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ Öffnung“  oder auch „Mund“.
160.000 Betroffene leben in Deutschland mit einem Stoma. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 0,2%.

Es handelt es sich um künstlich angelegte Körperöffnung.
Die ersten Überlieferungen einer Stomaanlage gehen bis zu Antike zurück.

Früher war durch ein Stoma die Lebensqualität erheblich eingeschränkt und man konnte auf Grund schlechter Versorgungsmöglichkeiten an vielen Aktivitäten nicht mehr teilnehmen. Doch dank moderner Hilfsmittel zur Stomaversorgung und sich stetig weiterentwickelnder Versorgungsmöglichkeiten ist es durchaus möglich am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Lebensqualität steigt hierdurch.

Darmstoma

Ein Darmstoma ist ein, in einer Operation angelegter, künstlicher Darmausgang. Umgangssprachlich wird auch die Bezeichnung „Seitenausgang“ oder veraltet auch „Anus Praeter“ genutzt. Hierbei ist der Darm über die Bauchdecke ausgeleitet. Aufgrund verschiedener Krankheiten ist dies notwendig, um eine Stuhl- oder auch Urinausscheidung möglich zu machen. Das Stoma besteht aus Schleimhaut und gleicht der Farbe unserer Mundschleimhaut. Es kann eine runde oder ovale Form haben.

Es gibt die Möglichkeit, ein Stoma dauerhaft (permanent) oder nur vorübergehend (temporär) anzulegen. Ein temporär angelegtes Stoma wird nach einiger Zeit durch eine weitere Operation wieder zurückverlegt. Das heißt die Ausscheidung findet anschließend wieder auf normalem Wege statt.

Es gibt verschiedene Arten von Stomaanlagen, die jeweils unterschiedlich versorgt werden:

Colostoma

Bei einem Colostoma oder auch Dickdarmausgang wird, wie schon der Name sagt, ein Stück des Dickdarms nach außen geleitet. Es gibt verschiedene  Arten eines Colostomas, die je nach Lage breiigen oder schon geformten Stuhlgang ausscheiden. Dieses ist die häufigste Stomaanlage. Zur Versorgung wird hier ein geschlossener Beutel genutzt, der je nach Stuhlfrequenz  1-3mal täglich gewechselt wird.

Ileostoma

Bei einem Ileostoma wird der Dünndarm nach außen geleitet. Der Stuhlgang ist hier meist flüssig und aggressiver als der Stuhlgang aus dem Dickdarm. Gelangt dieser für längere Zeit an die Haut, kann dieses zu Hautreizungen führen. Ein Ileostoma wird meistens mit einem Beutel versorgt, den der Stomaträger selbständig entleeren kann. Dies ist aufgrund des flüssigen und häufigen Stuhlgangs notwendig.

Urostoma

Bei einem Urostoma werden die Harnleiter in ein Stück Darm eingenäht, wodurch dieser dann ausgeleitet wird. Hier liegen zumeist Erkrankungen der Blase zugrunde.

Zu jeder Versorgung gehört eine Basisplatte, die je nach Stoma und Bauch gerade (plan) oder gewölbt (konvex) ist, und ein auf das Stoma abgestimmter Beutel.  Des Weiteren besteht die Möglichkeit ein einteiliges System (Platte und Beutel in einem) oder ein zweiteiliges System (Platte und Beutel getrennt) zu wählen.

So wie jeder Mensch, ist auch jedes Stoma individuell, daher muss jede Versorgung speziell für den Träger, von ausgebildeten Stoma-Therapeuten, ausgewählt werden.
Nach der Operation wird man, während des Krankenhausaufenthaltes, von erfahrenen Pflegekräften und Stomatherapeuten im Umgang mit seinem Stoma geschult. Zudem wird auf die Versorgung, sowie Pflege und Nutzen im Alltag eingegangen und darauf vorbereitet, Zuhause möglichst unabhängig zu sein. Im Anschluss an die Operation haben Betroffene die Möglichkeit an einer, meist dreiwöchigen, Anschlussheilbehandlung (AHB) als medizinische Rehabilitationsmaßnahme teilzunehmen. Diese kann stationär oder ambulant erfolgen und findet meist 2 Wochen nach der Operation statt.

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