Praevention

Prävention in der Pflege

Prävention in der Pflege

Der Anteil der alten Menschen in der Bevölkerung nimmt immer weiter zu. Im Zusammenhang mit der Pflege steht es im Vordergrund gesundheitlichen Problemen bei pflegebedürftigen und älteren Menschen vorzubeugen, um somit Risiken und Gebrechlichkeit entgegenzuwirken. Dementsprechend sind Gesundheitsförderung und Prävention als Vorbeugung in und vor der Pflege ein bedeutendes Thema.

Durch die Prävention erreicht man die allgemeine Gesundheit zu stärken und so lange wie möglich ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Mithilfe gezielter präventiver Maßnahmen werden Fähigkeiten und die Lebensqualität erhalten und sogar zurückgewonnen. Hierzu gibt es zahlreiche Möglichkeiten in verschiedenen Gebieten, um die Präventionen anzuwenden.

Bewegung ist bekanntlich gut für Geist und Körper, doch pflegebedürftige Menschen bewegen sich in der Regel wenig. Mit dem Alter kommen Schmerzen oder Lähmungen hinzu, die die Bewegung einschränken. Zusätzliche Kraftlosigkeit und Unsicherheit beim Gehen verschlimmern das Problem. Dadurch verliert der Mensch an motorischen Fähigkeiten und wird mit der Zeit hilfebedürftig. Außerdem steigt das Sturzrisiko aufgrund zunehmender Bewegungsunfähigkeit für die Betroffenen. Je weniger man sich bewegt, desto stärker nehmen die gesundheitlichen Beschwerden zu, Muskelkraft schwindet und man verliert seine Selbstständigkeit im Alltag.

Was können Sie also dagegen tun? Bewegen. Bewegen Sie sich so viel wie möglich und nutzen Sie dafür jegliche Alltagssituationen wie Essen, Anziehen oder Körperpflege. Überschreiten Sie allerdings nicht Ihre physischen Grenzen und überlasten Sie sich nicht zu sehr. Zusätzlich können Sie Bewegungsangebote der Krankenkasse oder der Gemeinde wahrnehmen (z. B. Herz-Kreislauf-Training oder Sitzgymnastik). Durch Bewegung fordern und erhalten Sie Ihre Selbstständigkeit und Mobilität. Achten Sie auf eine zum Bewegen geeignete sowie sichere Umgebung und bringen Sie, falls nötig, zur Unterstützung Handgriffe und Handläufe an. Schaffen Sie zudem in Ihren Räumen ausreichend Platz, damit mögliche Gehhilfen genutzt werden können. Gerne beraten wir Sie wie die Wohnung verändert oder umgebaut werden kann.

Die Ernährung bei Pflegebedürftigen spielt ebenso eine große Rolle. Insgesamt braucht der Körper im Alter und bei Pflegebedürftigkeit weniger Energie, allerdings sind Nährstoffe wie Vitamine weiterhin relevant für den Körper und die Gesundheit. Achten Sie somit auf abwechslungsreiche und überwiegend pflanzliche Nahrung, frisches Kochen und ausreichend Trinken. Weitere Informationen zur richtigen Ernährung finden Sie in unserem Artikel: Ernährung im hohen Alter.

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Pflegen Sie Ihre Haut umso intensiver, denn im Alter ist diese weniger fest und in den meisten Fällen trockener. Dies kann zu Hautreizungen, Juckreiz, und Verletzungen führen, wenn Sie diese nicht pflegen. Nutzen Sie am besten ölige oder fetthaltige Cremes, Salben, Lotionen oder Waschprodukte, die sanft zur Haut sind und einen niedrigen pH-Wert unter 6 aufweisen. Achten Sie auf angenehme, luftdurchlässige Kleidung und Bettwäsche. Sie sollten zudem intensives Waschen, langes baden und anhaltende Feuchtigkeit auf der Haut vermeiden. Trocknen Sie sich deshalb nach dem Waschen gut, aber sanft ab und cremen Ihre Haut sorgfältig danach ein. Bei sehr trockener Haut sollten Sie den ganzen Körper mindestens einmal am Tag eincremen, bevor Wunden entstehen, die sich entzünden können. Angenehme, luftdurchlässige Kleidung und Bettwäsche unterstützen das Wohlbefinden Ihrer Haut.

Nicht nur die Hautpflege ist in der Prävention ein wichtiges Thema, sondern die Hygiene selbst sollte immer und überall beachtet werden. Hygiene hilft Ihnen Ihre Gesundheit zu schützen und die Verbreitung von Krankheits-Erregern zu vermeiden. Pflegebedürftige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Infektionen, was zu schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit führen kann. Deshalb sollten bestimmte Hygieneregeln von pflegender und pflegebedürftiger Person eingehalten werden, um beide Seiten vor Infektionen zu schützen.

Die Händehygiene ist hierbei besonders erforderlich. Beide Personen sollten sich mehrmals am Tag gründlich die Hände waschen. Vor allem bevor Sie Lebensmittel, Medikamente oder Zahnprothesen anfassen und nachdem Sie etwas angefasst haben, worauf sich für gewöhnlich Keime befinden. Die Pflegenden sollten beim Waschen Handschuhe und bei der Pflege generell keinen Schmuck an den Händen und Handgelenken tragen.

Ihre soziale Einbindung hat Einflüsse auf Ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten und sollte daher gepflegt und gefördert werden. Knüpfen Sie dafür so viel Kontakt zu anderen Menschen wie nur möglich. Besuchen Sie Veranstaltungen, laden Sie regelmäßig Familie und Freunde ein oder führen ein nettes Telefonat. Es gibt auch Möglichkeiten für regelmäßige Besuche von ehrenamtlichen Helfern, wenn gewünscht. Die passenden Anlaufstellen hierzu sind das Bürgeramt, Kirchen und Wohlfahrtsverbände. Durch ein soziales Umfeld sind Sie in der Lage Krankheiten meist besser bewältigen zu können.

Beim Umgang mit Medikamenten ist es bedeutend, besonders achtsam und verantwortungsvoll zu sein. Durch den richtigen Umgang mit Medikamenten lassen sich gesundheitliche Probleme bei pflegebedürftigen Menschen oftmals vermeiden. Führen Sie zur Übersicht eine Liste aller Medikamente, die eingenommen werden. Verwenden Sie die Medikamente nach ärztlicher Verordnung, z. B. der Zeitpunkt und die Dosis. Überlegen Sie, ob Hilfsmittel sinnvoll sind: Tages- oder Wochenschachteln für Tabletten helfen, den Überblick zu behalten. Planen Sie Ihre Medikamenteneinnahme und machen Sie diese zur Gewohnheit, dass Sie diese beispielsweise immer morgens nach dem Frühstück einnehmen. Achten Sie auf eine richtige Lagerung und bewahren Sie die Medikamente in der Verpackung mit Beipackzettel auf. Beobachten Sie insgesamt, ob die Medikamente die beabsichtigte Wirkung erzielen.

Es gibt eine Menge Faktoren, die dazu beitragen die Lebensqualität zu bewahren und die Gesundheit zu fördern. Prävention ist somit ein sehr wichtiger Bestandteil der Pflege und des Älterwerdens.

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