kurzsichtig

Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit

Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit

Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit. Das Sehen ist ein höchst komplexer Prozess in unserem Körper. Hier spielen die einzelnen Bestandteile des Auges optimal zusammen: Hornhaut, Linse, Netzhaut, Glaskörper, Nerven und Gehirn. Es ergibt sich so das Bild, welches wir sehen und verstehen.

Fast jeder Zweite in Deutschland leidet unter einer Beeinträchtigung des Sehvermögens. Vor allem eine fehlerhafte Einstellung der Augenlinse von oder auf Nah- und Fernsicht betrifft viele Menschen. Hierbei ist von der Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit die Rede. Diese beiden Formen sind brechungsbasierte Fehlsichtigkeiten. Der Brennpunkt liegt nicht exakt auf der Netzhaut.

Was ist der Unterschied zwischen Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit?
Einen ersten Aufschluss bringen die Namen selbst:

Kurzsichtigkeit

Bei der Kurzsichtigkeit, medizinisch auch Myopie (lat.) genannt, kann man Objekte in direkter Nähe gut erkennen. Menschen mit dieser Form der Fehlsichtigkeit können Objekte, die weiter entfernt sind, nicht klar sehen und scharf erkennen. Vor allem bei Tätigkeiten, wie dem Autofahren, dem Sport oder bei dem Erkennen von Personen treten Schwierigkeiten für Betroffene auf. Eine häufige Folgeerscheinung durch Überanspruchung der Augen sind Ermüdungserscheinungen und Kopfschmerzen.

Das Auftreten der Myopie wird durch zu lange Augäpfel oder eine zu starke Lichtbrechung des Auges begründet. Das Licht, welches auf das Auge trifft, wird vor der Netzhaut gebündelt. So erscheinen Objekte in der Ferne unscharf und verschwommen. Das Auge ist größer als die optischen Erfordernisse es benötigen.

Diese Form der Fehlsichtigkeit ist nicht auf eine Altersgruppe begrenzt, sie kann in jedem Alter auftreten und beginnen. Häufig finden die ersten Veränderungen im Sehvermögen der Betroffenen während der Pubertät statt. Meist treten die ersten Symptome vor dem 30. Lebensjahr auf.

Weitsichtigkeit

Die Gegenform zur Kurzsichtigkeit ist die Weitsichtigkeit. Als Weitsichtigkeit wird in der Medizin der Fachausdruck lat. Hyperopie verwendet. Bei der Weitsichtigkeit kommt es zu entgegengesetzten Symptomen wie bei der Kurzsichtigkeit. Die Betroffenen Personen können Objekte in der Ferne gut erkennen, haben aber Probleme Objekte in der direkten Umgebung / in der Nähe klar und scharf wahrzunehmen. Die Folgen der Fehlsichtigkeiten sind sich ähnlich. Betroffene verspüren bei der Weitsichtigkeit einen erhöhten und unangenehmen Druck auf den Augen und daher auch häufig Kopfschmerzen. Diese Fehlsichtigkeit zeigt sich meist beim Lesen oder beim Erledigen von feinmotorischen Aufgaben.

Das Licht wird, anders als bei der Kurzsichtigkeit, hinter der Netzhaut gebündelt und eine verschwommene Sicht der Objekte in unmittelbarer Umgebung ist die Folge. Hyperopie tritt auf, wenn der Augapfel zu kurz ist oder die Lichtbrechung des Auges zu schwach ist. Das Auge ist zu klein für die optischen Erfordernisse.

Eine abgeschwächte Form der Weitsichtigkeit ist häufig bei Kleinkindern vorzufinden, diese Form korrigiert sich im Laufe der Entwicklung des Kindes und der Auge meist von selbst. Erwachsene können im Laufe des Lebens, vor allem im mittleren Lebensabschnitt, eine Weitsichtigkeit entwickeln. Zudem kann es im hohen Lebensalter zu einer Form der Weitsichtigkeit kommen, diese wird Alterssichtigkeit beziehungsweise fachlich korrekt Presbyopie genannt.

Zusammengefasst:

Wer „kurzsichtig“ ist, kann Objekte in der Ferne nicht gut erkennen aber in der Nähe scharf gucken.
Wer „weitsichtig“ ist, kann Objekte in der Nähe nicht gut erkennen aber in der Ferne scharf gucken.
Diagnose der Fehlsichtigkeit

Bei der Diagnose der Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit kommt es vor allem auf die Entfernung an, bei der die Betroffenen verschwommen und unscharf sehen. Die Stärke wird bei einer Untersuchung bei einem Augenarzt und einem typischen Sehtest ermittelt. Das Ergebnis der Augenuntersuchung beziehungsweise des Sehtestes entscheidet, welche Stärke genutzt werden sollte, um das Sehvermögen der Betroffenen zu optimieren und welche Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) zur Korrektur geeignet ist. Für eine erste Einschätzung bietet sich der Besuch eines Augenoptikers an.

Die physikalische Einheit der Brechkraft einer optischen Linse, wie der des Auges, ist Dioptrien. Bei einer Kurzsichtigkeit wird ein Minuszeichen(-) vor dem Dioptrien-Wert verwendet, um die Stärke anzugeben, bei der Weitsichtigkeit werden die Dioptrien-Werte mit einem (+) angegeben.
Brillen oder Kontaktlinsen gleichen die Fehlsichtigkeit aus, in dem sie so geformt sind, dass das Licht auf der Netzhaut fokussiert wird und nicht zu weit davor oder dahinter gebündelt wird.

Konkave Linsen sind mit einer ausgehöhlten/ nach innen gewölbten Wölbung versehen. Die Wölbung ist außen breiter als in der Mitte. Eine konkave Linse wird auch als „Streuungslinse“ bezeichnet. Konkave Linsen korrigieren eine Kurzsichtigkeit, man nennt diese Gläser in Brillen auch Minusgläser.
Konvexe Linsen sind gerundet/nach außen gewölbt. Die Wölbung ist in der Mitte breiter als außen. Diese konvexe Linse wird auch als Sammellinse bezeichnet. Konvexe Linsen gleichen eine Weitsichtigkeit aus, man nennt diese Gläser in Brillen auch Plusgläser.

Ein kombinatorisches Auftreten von Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit ist ebenfalls möglich. Hier schafft eine Gleitsichtbrille Abhilfe. Diese speziellen Brillen sind mit besonderen Gläsern ausgestattet, die im unteren Bereich die Weitsichtigkeit und im oberen Bereich die Kurzsichtigkeit ausgleichen.

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