Schlafapnoe

Schlafapnoe

Schlafapnoe – Wenn unbemerkt in der Nacht die Atmung aussetzt bis der Körper Alarm schlägt.

Eine fehlende Sauerstoffzufuhr und dadurch bedingt erhöhte Kohlenmonoxid Werte können massive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Durch die Atmung nehmen wir Sauerstoff auf, transportieren es durch den Körper und versorgen das Herz-Kreislaufsystem. Währenddessen bauen wir Kohlenmonoxid ab. Dieser Prozess der Atmung läuft automatisch ab. Während der Nacht kann es zu Aussetzern dieses Atmungsprozesses kommen. 4% der Männer im mittleren Alter und 2% der Frauen sind von Schlafstörungen mit Atemstillständen betroffen. Diese Art von Schlafstörung nennt man Schlafapnoe oder auch Schlafapnoe-Syndrom, kurz SAS. Der Name kommt von der medizinischen Bezeichnung für Atemstillstand: Apnoe.

Die Aussetzer können eine Länge von 20-30 Sekunden bis hin zu einigen Minuten haben. Nach dem Apnoe-Index klassifiziert, liegt eine Schlafapnoe vor, wenn mehr als 5 Aussetzer á mindestens 10 Sekunden in einer Stunde erfolgen. Je häufiger die Atemaussetzer auftreten, desto schlimmer ist die Erkrankung.

Arten der Schlafapnoe:

Zwei Formen der Schlafapnoe werden an Hand der Entstehungsursachen unterschieden.

Die obstruktive Schlafapnoe, OSA, hat verengte oder verlegte Atemwege durch Veranlagung oder Übergewicht zur Grundlage. Gleichzeitig bleibt die Atemtätigkeit erhalten, vergeblich betreibt die Atemmuskulatur die Atembewegung. Der Widerstand durch den Verschluss der Atemwege ist größer als die Muskelkraft des Atemmuskels. So entstehen Atempausen, bis der Körper mit der Weckreaktion reagiert. Diese Form der Schlafapnoe wird häufig durch Übergewicht ausgelöst, da sich das Fett in den oberen Atemwegen anlagert und diese dadurch verengt. In 80% der Fälle ist Adipositas die auslösende Ursache.

Die zentrale Schlafapnoe tritt auf, wenn der Atemmuskel kurzzeitig nicht vom Gehirn angeregt wird. Bei 10% der Betroffenen liegt das Problem in der fehlerhaften Übermittlung von Signalen, ausgehend vom Gehirn. Dem Atemmuskel fehlt in diesem Fall kurzzeitig der Befehl zu Atmen von der Steuerzentrale der Atemwege im Gehirn. Erst wenn der Sauerstoffgehalt drastisch abgesunken ist und kritische Werte auftreten, wird das Gehirn aktiv. Ein bekannter Auslöser dieser Form der Schlafapnoe ist ein Schlaganafall.

Ursachen und Risikofaktoren:

Weitere Ursachen, die zudem eine Mischform der obstruktiven und zentralen Schlafapnoe begünstigen sind unter anderem ein zurückliegender Oberkiefer, der den Atemwiderstand erhöhen kann, eine zu große Zunge oder Mandeln, die den Rachenraum einengen können und entspannte Muskeln, die während des Schlafens die Zunge in Rückenlage in den Rachen rutschen lassen und kurzfristig die Luftwege verschließen.

Weitere Risikofaktoren sind erhöhter Alkoholkonsum, Medikamente, wie Beta-Blocker oder Schlafmittel, die ebenso zur Muskelentspannung beitragen und somit das Auftreten einer Schlafapnoe begünstigen.

Auswirkungen:

Durch die Atempause sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut bedrohlich ab und das Kohlenmonoxid sammelt sich im Gewebe an – der Körper wird in Alarmmodus gesetzt – und zwingt den Betroffenen zum plötzlichen und kurzen Aufwachen und Luftholen. Diese Aufweckreaktion des Körpers ist keine Reaktion des bewussten Aufwachens, sondern eher die plötzliche Steigung der Körperfunktionen. Sie bleibt meist von Betroffenen selbst unbemerkt, denn die Aufwachphasen sind zu kurz um sich am nächsten Morgen daran zu erinnern. Dieser Ablauf wiederholt sich mehrmals nächtlich. Am Folgetag spüren Betroffene dann die Folgen der unruhigen Nacht durch Müdigkeit und Konzentrationsschwächen am Tag. Da die Anteile des Tief- und Traumschlafs stark reduziert sind. Dabei ist von Schlaffragmentation die Rede. Diese Art des Schlafens ist nicht erholsam und führt zu erheblichen Einschlafneigungen im Laufe des Tages.

Symptome und Folgen:

Häufige Zusatzsymptome der Schlafapnoe sind Schnarchen in der Nacht, Mundtrockenheit und Kopfschmerzen am Morgen sowie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen am Tag. Häufig äußern die „Schlafpartner“ Betroffener einen ersten Verdacht durch auffällige Schnarchpausen in der Nacht. Jegliches Verdachtsmoment sollte ärztlich abgeklärt werden. Schlafstörungen können gravierende negative gesundheitliche Folgen haben.

Die Konsequenzen einer nicht beachteten Schlafapnoe sind weitreichend, denn bei jedem Atemaussetzer sterben Gehirnzellen ab. Es kann außerdem zu Bluthochdruck führen und die Tagesschläfrigkeit erhöhen. Das heißt, es kommt zu unwillkürlichem Einschlafen, zu einem sogenannten Einschlafzwang. Dieser ist besser bekannt als der berüchtigte Sekundenschlaf, welcher vor allem in Situationen, wie dem Autofahren oder Arbeiten an Maschinen schwere Folgen haben kann und das Unfallrisiko deutlich erhöht. Unter anderem sind auch Langzeitfolgen wie ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko möglich.

Diagnose:

Diagnostiziert wird eine Schlafapnoe über die genannten Symptome und Folgetest durch Messgeräte zur Nutzung Zuhause oder beobachtetes Übernachten in einem Schlaflabor. Messsonden für den Gebrauch Zuhause werden vor dem Zubettgehen angelegt und messen während der Nacht unterschiedliche Faktoren, wie Atemluftstrom, Atembewegung der Brust oder des Bauches, den Puls, die Sauerstoffsättigung im Blut. Diese Messergebnisse geben dann erste Aufschlüsse über die Erkrankung. Nachdem mit den Messgeräten im privaten Gebrauch Auffälligkeiten festgestellt wurden, kann eine Überweisung in ein Schlaflabor erfolgen. Im Schlaflabor wird der Betroffene 1-2 Nächte schlafen und dabei gründlicher untersucht. Hier werden weitere Faktoren, wie die Hirnströme (mittels EEG), der Herzrhythmus sowie Atemfluss an Mund und Nase gemessen und betrachtet. Der Schlaf des Betroffenen wird auf Grund der Beobachtungen und Messergebnisse analysiert.

Behandlung:

Der Einzelfall entscheidet, welche Behandlungsmethode am besten geeignet ist, meist erfolgt die Therapie mit speziellen Atemmasken. Falls notwendig, sollte im ersten Schritt das Übergewicht reduziert werden. Auf Alkohol, Rauchen und die Einnahme von Schlaftabletten sollte bei dem Verdacht der Schlafstörung mit Atemaussetzern verzichtet werden.

Nach dem ärztlichen Befund sollte ein Medizintechniker aufgesucht werden. Diese haben die speziellen Kenntnisse über die Beatmungstherapie mit einer Maske und Sie können auf unterstützende Produkte und Erfahrungen zurückgreifen.

In Fällen einer leichten Schlafapnoe kann bereits das Vermeiden der Rückenlage im Schlaf Entlastung bringen sowie das Tragen einer Biss-Schiene.

In schwereren Fällen wird häufig das Tragen einer Atemmaske verordnet. Diese Maske wird während des Schlafens getragen und ist an ein Gerät angeschlossen, welches mit leichtem Überdruck Raumluft in Nase und/oder Mund bläst. Ein Zusammenfallen der Atemwege und die Unterbrechung der Luftzufuhr werden so verhindert.

Für Fälle bei denen vergrößerte Mandeln oder Ähnliches die Ursache sind, bietet sich eine operative Entfernung derselben an, um das Problem des Schlafapnoe zu lösen sowie eine operative Straffung des Gaumens oder der Rachenschleimhaut.

Neben den gesundheitlichen Folgen beeinflusst eine Schlafapnoe das Berufs- und Privatleben der Betroffenen. Daher sollten Sie bei den ersten Anzeichen eine ärztliche Abklärung der Symptome vornehmen. Eine zeitnahe Behandlung der Schlafapnoe lindert die Symptome deutlich und führt zu einem ausgewogeneren Leben. Gesunder und erholsamer Schlaf ist eine wichtige Grundlage für eine hohe Lebensqualität.

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