Kompression Einsatz

Was Sie schon immer über Kompressionsversorgung wissen wollten – Teil 1

„Stützstrümpfe“ sind für Sie nur etwas für die Großmutter und „Orthopädische Strümpfe“ allenfalls die Begleitband von Guildo Horn? Dann können Sie hier noch ein wenig dazulernen! Künftig möchten wir in unserem Blog regelmäßig zum Thema Kompressionsversorgung informieren. Wo könnte man besser damit anfangen als bei der Frage, was Kompression eigentlich ist und wie sie wirkt. Lassen Sie uns also beginnen. Begleiten Sie uns in die Welt der Kompression und der komprimierten Infos!

Was ist Kompressionstherapie eigentlich?

Zum Einstieg lässt sich festhalten: Kompressionstherapie ist ein wahres Allround-Talent!. Sie kommt bei zahlreichen verschiedenen Krankheitsbildern zum Einsatz. In unseren Sanitätshausfilialen und im Lymphteam sind unsere bestens ausgebildeten Spezialisten. Darunter Physiotherapeuten und Wundmanager. Sie sind täglich für unsere Patienten da und lindern mittels Kompressionstherapie die unterschiedlichsten Leiden und Beschwerden.

Dabei ist ihr Name Programm: Durch einen genau definierten Druck auf bestimmte Körperregionen wird bei der Kompressionstherapie die Fließgeschwindigkeit des Blutes verbessert und der Rückfluss zum Herzen erhöht sich. Dieser Druck wirkt auf das venöse Beingefäßsystem und wird durch elastisches Textil erzeugt – eben durch Kompressionsstrümpfe oder anderweitige Kompressionsbekleidung. Die entsprechende Extremität erfährt dabei eine graduierte Kompression.

Am Beispiel einer Kompressionstherapie am Bein bedeutet dies z. B., dass ein Druckverlauf mit konstanter Druckabnahme von distal (also vom Knöchel- bzw. Fußbereich) nach proximal (zum Oberschenkelbereich) – also sozusagen von „unten“ nach „oben“ – stattfindet. Im Knöchelbereich ist der Venendruck am größten, weshalb das untere Drittel des Unterschenkels besonders durch krankhafte Störungen beeinträchtig werden kann – der Druck der Kompression muss hier also hoch ausfallen. Dagegen muss z. B. im Bereich der Kniekehle eine Entlastung herbeigeführt werden, um dort die Vene nicht abzuschnüren. Dies wird durch einen Druckgradienten erzielt, der von 100 % im Fesselbereich zu 40 % an den Oberschenkeln reicht.

Wir unterscheiden dabei zwischen medizinischer und vorbeugender Kompressionsversorgung. In ersterem Fall liegt eine Krankheitsursache vor. Der Patient hat eine Beschwerde, der Arzt diagnostiziert ein Krankheitsbild und verordnet eine Kompressionstherapie. Bei vorbeugender Kompression dagegen geht es darum, prophylaktisch zu handeln, etwa bei längeren Reisen oder beim Sport, um Beschwerden gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Welche Herstellungsverfahren werden angewendet?

Auch bei den Herstellungsverfahren der Kompressionsbekleidung gibt es Unterschiede: Es gibt flach- und rundgestrickte Kompressionsware. Bei flachgestrickter Kompressionsware sind die Maschenzahl oder die Festigkeit des Materials individuell festgelegt, sodass sich auch spezielle Körperformen problemlos abbilden lassen. Der Strumpf wird auf der Rückseite mit einer flachen Naht zusammengenäht. Es entsteht eine Massagewirkung, die hilft, Schwellungen zu reduzieren und venöses Blut in den Gefäßen weiterzupumpen. Es handelt sich hierbei um eine hochwirksame Kompressionsversorgung, die als Maßanfertigung für jeden Kunden individuell hergestellt wird. Rundgestrickte Kompressionsware dagegen wird maschinell hergestellt und in Handarbeit endgefertigt, wobei Nähte so gut wie vermieden werden, um die empfindlichen Hautstellen extra zu schonen. Die Strümpfe und anderen Waren verfügen über einen hohen Tragekomfort und es gibt sie in verschiedenen Ausführungen (z. B. als Strumpf, Strumpfhose oder Armstrumpf).

Wie erwähnt kann die Kompressionstherapie bei vielerlei Beschwerden helfen: Lymph- oder Lipödeme, Narben und Verbrennungen sind Beispiele für häufige Anwendungsgebiete – sie ist allerdings ebenso Teil der postoperativen Behandlung, z. B. nach Krebs- oder Schönheitsoperationen. Ödeme können so reduziert, Schmerzen verringert und eine bessere Wundheilung herbeigeführt werden. Zudem werden die Beine allgemein leichter und sind nicht mehr so müde – gerade im Sommer eine Erleichterung. Dabei ist diese Form der Therapie komplett nicht-invasiv und lindert viele Beschwerden, ohne dass ein chirurgischer Eingriff erforderlich wäre.

Was tun bei Beschwerden?

So weit, so informativ. Aber wie kommen Sie nun im Fall des Falles an Ihre ganz eigene Kompressionsversorgung? Nichts leichter als das: Sollten Sie Beschwerden haben, suchen Sie Ihren Arzt auf (ob ein Venenleiden bei Ihnen wahrscheinlich ist, können Sie vorab selbst anhand eines Patientenfragenbogens herausfinden, den Sie etwa bei eurocom finden). Dieser kann Ihnen eine Kompressionstherapie samt der dazugehörigen Hilfsmittel verordnen. Mit Ihrem Rezept kommen Sie dann zu uns (oder Sie reichen es online oder per Fax ein) und wir vereinbaren einen Termin für die Flachstrickversorgung.

An diesem Termin werden Sie umfassend zu Ihrer Versorgung beraten und genauestens vermessen, um eine perfekt sitzende Kompressionsbekleidung zu garantieren. Das Maßnehmen kann auch bei Ihnen daheim erfolgen, wenn Ihr Arzt entsprechend einen „Hausbesuch“ auf dem Rezept verordnet hat. Für die Versorgung mit rundgestrickter Kompression vermessen wir Sie in unseren Filialen am Dortmunder Ostenhellweg sowie in Bochum sogar berührungslos: Nach neuesten technischen Methoden kommt hier ein elektronischer Scanner zum Einsatz.

So viel für heute aus der Welt der Kompression. Beim nächsten Mal widmen wir uns den verschiedenen Anwendungsgebieten der Kompressionstherapie im Detail und stellen Ihnen unsere neuesten und beliebtesten Produkte vor. Schauen Sie also unbedingt wieder rein!
Übrigens: Auf unserer großen Kompressionsseite können Sie sich schon vorab umfassend rund ums Thema informieren. Sie haben Fragen? Auch in Sachen häufig gestellter Fragen werden Sie auf den zahlreichen Unterseiten fündig. Ansonsten gilt: Melden Sie sich immer jederzeit gerne bei uns!

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